Die Graukarte, Handwerkszeug professioneller Fotografen und Grundlage für ein farbrichtiges, sowie in den Kontrastwerten ausgewogen und richtig belichtetes Bild, wird in diesen Arbeiten zum alleinigen Bildgegenstand. Die ausgewählten Karten zeigen dabei zum einen ihre Geschichte ausgiebigen Gebrauchs durch die vielfältigen Spuren auf ihrer Oberfläche und zum anderen Farbverschiebungen, die der als perfekt geltenden, digitalen Aufnahmetechnik geschuldet sind.
Es wird hier nicht nur auf die Grenzen der Fotografie als Medium zur Erzeugung perfekter Bilder verwiesen, sondern grundsätzlich die Frage danach gestellt, was das Bild zum Bild macht. Warum wird ein bloßes Mittel zum Zweck der Bildherstellung durch Reproduktion und Vergrößerung selbst zum Bild?
Bildtafeln „Grau I – VI“, je 100 × 67 cm, Lambdaprint kaschiert, 2009